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Lastenfahrrad - Eindrücke aus Amsterdam

"Lastenfahrrad", das ist ein Wort, das in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Bedeutungen hat. In Deutschland, wo man gerne gegen jede Veränderung ist, ist das Lastenrad Sinnbild eines Kulturkampfes, „sowas fahren nur Öko-Hippies“, gerne verknüpft mit dem Schreckenszenario, man wolle den Menschen das Auto verbieten.
In den Niederlanden ist ein Lastenrad dagegen einfach nur ein Fortbewegungsmittel. Gemeinsam mit meiner Mutter habe ich mir eines ausgeliehen, Felix Hamer hat uns einige Stunden herumgeführt und es war wunderbar!

In einer sehr alten und engen Großstadt wie Amsterdam gibt es ein friedliches Miteinander von Fußgängern, Fahrrädern, Autos und den öffentlichen Verkehrsmitteln. Jeder soll fahren, was er will. Wie haben die das hingekriegt und warum geht das in Deutschland nicht? Klar, das Thema Infrastruktur liegt auf der Hand, in München stehen die Menschen ja schon mit Fackeln und Mistgabeln auf der Straße, wenn irgendwo drei Parkplätze zu einem Radweg umgebaut werden sollen. In Amsterdam hingegen gibt es sehr viele baulich getrennte Radwege, man sieht viele Kinder radeln, mitten in einer Großstadt - in Deutschland oft unvorstellbar, zu gefährlich!

Aber fast noch wichtiger erschien mir, dass die Niederländer einfach deutlich pragmatischer, liberaler und gleichzeitig auch rücksichtsvoller sind. Das Phänomen „Überholzwang“ (also dass Autos unbedingt in jeder Situation ein Fahrrad überholen müssen, egal wie eng die Straße ist) gibt es hier kaum. Auch gehupt wird selten. Und Vorfahrtsregeln sind sowieso eher eine Empfehlung. Man macht die Augen auf, achtet aufeinander, fährt relativ gemütlich und es funktioniert. Vielleicht kriegen wir das irgendwann ja auch mal in Deutschland hin.

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